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Intermodalität.

Auch durch die Verlagerung von Kurzstreckenverkehr auf die Schiene möchte die Luftverkehrswirtschaft zum Klimaschutz beitragen. Dazu kooperiert sie, wo immer es möglich ist, mit der Deutschen Bahn. Der rein innerdeutsche Flugverkehr, bei dem Start und Endziel in Deutschland liegen, verursacht rund 0,3 Prozent der gesamten CO₂-Emissionen der Bundesrepublik.

Struktur des innerdeutschen Luftverkehrs

Der innerdeutsche Luftverkehr erfüllt zwei Funktionen: Zum einen ist er ein wesentlicher Bestandteil von Fernreisen indem er Passagiere zu ihren internationalen Anschlussflügen an den Drehkreuzen Frankfurt und München bringt. Zum anderen verbindet er die deutschen Metropolen miteinander – insbesondere, wenn die Distanz zwischen ihnen über 500 Kilometer beträgt.

In den letzten Jahren hat sich die Verlagerung des innerdeutschen Luftverkehrs auf Schiene und Straße weiter beschleunigt. Im dezentralen Verkehr – innerdeutsche Flüge, die nicht München oder Frankfurt als Start oder Ziel haben – betrug das Sitzplatzangebot 2023 nur noch 25 Prozent des Niveaus von 2019. Ein Grund dafür ist auch die weitgehend zunehmende Nutzung digitaler Kommunikation und der daraus resultierende Rückgang von Geschäftsreisen. Beim innerdeutschen Verkehr zu Umsteigeflughäfen beträgt das Angebot 61 Prozent im Vergleich zu 2019.

Verkehrsträgerübergreifende Kooperationen stärken

2021 haben der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft und die Deutsche Bahn einen gemeinsamen Aktionsplan zur Stärkung der Intermodalität und zu einer verstärkten Nutzung des Schienenverkehrs verabschiedet. Die Verkehrsträger sollen dabei so vernetzt werden, dass ihre jeweiligen verkehrlichen, ökonomischen und ökologischen Vorteile noch besser genutzt und miteinander kombiniert werden können.

Die Erfahrung zeigt: Die Passagiere wählen immer dann verstärkt die Schiene, wenn eine attraktive Infrastrukturanbindung zwischen den Metropolen vorhanden ist, ein dichtes Schienenverkehrsangebot besteht und die Reisezeit auf der Schiene nicht wesentlich mehr als drei Stunden in Anspruch nimmt. Mit einem sukzessiven Ausbau des Bahnangebotes und einer Qualitätsstabilisierung des Bahnverkehrs kann sich die Verlagerung vom Luftverkehr auf die Schiene im Kurzstreckenverkehr weiter fortsetzen.

Im internationalen Flugverkehr hingegen ist die Reisezeit ein wesentliches Verkaufsargument: Die Fahrt- und Umsteigezeiten machen Zubringerverbindungen mit der Bahn auf längeren Distanzen im internationalen Wettbewerb oft unattraktiv. Um auch im Umsteigeverkehr Kunden zum Wechsel auf die Bahn zu bewegen, kommt es vor allem darauf an, dass der Bahnverkehr Anschlusspünktlichkeit, einen verlässlichen Gepäcktransport und kurze Reisezeiten gewährleisten kann. Durch das Zusammenspiel von Luft- und Schienenverkehr ließen sich CO₂-Emissionen einsparen und die Passagiere haben eine größere Flexibilität bei der Wahl ihres Verkehrsmittels und bei der Planung ihrer Reise.

Mit dem Zug zum Flug – hier ist das längst Realität

Luft- und Schienenverkehr arbeiten seit vielen Jahren zur Stärkung des Zubringerverkehrs auf der Schiene erfolgreich zusammen. Dabei haben sich verlässliche Kooperationsangebote im Bereich der Bahn-Flug-Intermodalität etabliert, die auch im internationalen Vergleich beispielgebend sind:

  • Lufthansa Express Rail: Ergänzt und ersetzt Zubringerflüge der Deutschen Lufthansa. Diese Zugverbindungen tragen eine LH-Flugnummer und werden wie ein Flug behandelt.
  • Rail&Fly: Zu- und Abbringerangebot der DB von und zu allen deutschen Bahnhöfen, das in Kombination mit einem internationalen Flug von kooperierenden Reiseveranstaltern und Luftverkehrsgesellschaften vertrieben wird.
  • Good for Train: Luftverkehrsgesellschaften (Deutsche Lufthansa, Eurowings und Condor) können bei Störungen im innerdeutschen Luftverkehr ihren Passagieren eine Ersatzbeförderung mit der DB anbieten.

Funktionieren kann die Verlagerung von Luftverkehr auf die Schiene nur mit solchen kundenfreundlichen Mobilitätsangeboten. Eine Verlagerung per Dekret kann im internationalen Umsteigeverkehr nicht zum Erfolg führen. Wird den Passagieren in Deutschland kein komfortabler und in Bezug auf die Reisezeit wettbewerbsfähiger Reiseweg geboten, dann weichen sie per Flugzeug auf Drehkreuze im Ausland aus. Dadurch werden Emissionen nicht reduziert, sondern lediglich zu Wettbewerbern im Ausland verlagert.

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